Sommerfrische

Kunst am Weg auf halber Strecke. 6 Fensterbilder

für das Bahnhofsgebäude Wusterhausen/Dosse

Das Projekt

Unsere Vorfahren sprangen wortwörtlich auf den fahrenden Zug auf. Als die Eisenbahn ab 1887 auch in Wusterhausen hielt, sparten sich die Berliner die weite Strecke bis zur Ostsee. Halbe Strecke nannte das der Volksmund. Denn auch in der Gegend nordwestlich von Berlin konnte man die Sommerfrische so richtig ausleben. Schwimmen in getrennten Badeanstalten, ab 1928 im neuen Strandbad, mit dem Fahrgastschiff sich über den Unter- und Obersee schippern lassen, Rudern, Radfahren, Wandern – und gut essen.

Noch heute werden die Restaurants in hohen Tönen gelobt, bekommen meist nur Stammgäste Quartier. Wusterhausen bleibt ein offener Geheimtipp. Wer denkt schon, wenn er die B5 langbraust, dass es ein paar Meter daneben die rund 22 Kilometer lange Kyritzer Seenkette mit dem Wusterhausener Klempowsee gibt. Eine vergilbte Postkarte zeigt auf kleinen Fotos die vielen Facetten der Gegend – und in alten Lettern ist dort SOMMERFRISCHE zu lesen.

Das gab dem Projekt den Titel. 

Die Entwürfe sind nun umgesetzt und am Bahnhofsgebäude Wusterhausen/Dosse zu besichtigen - auf halber Strecke zwischen Berlin und Ostsee, wo für Kenner die "Sommerfrische" ihre Platz hat. 

Alte Postkarten, neue Ansichten

Der Ort

Das historische, denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude wird
seit vielen Jahren nicht mehr genutzt. Es ist heute im Eigentum der Gemeinde Wusterhausen/Dosse. Obwohl an prägnanter Stelle an der B5 gelegen und täglich ins Sichtfeld der Reisenden gerückt, könnte man es wegen seines verlassenen Charakters fast übersehen. Die 22 Fenster und 3 Türen sind momentan geschützt durch Sperrholzplatten.
Zur Aufwertung des Gebäudes, des Ortes, aber auch um die Funktion als neuer ÖPNV- Verknüpfungspunkt herauszustellen, laden  die Künstler*innen der Region ein, gemeinsam mit dem Wegemuseum (und der Gemeinde Wusterhausen/Dosse) Kunst am Weg zu entdecken, dabei künstlerische Positionen zu suchen und umzusetzen, speziell auf den Standort und seine Besonderheiten ausgerichtet.

Die Kunst

Die Entwürfe von 6 Künstlerinnen

  • Ellen Mäder-Gutz
  • Katja Martin
  • Katrin Mason Brown
  • Katja Pfeiffer
  • Tamara Trölsch
  • Franziska Zänker

aus den Landkreisen Ostprignitz-Ruppin und Prignitz laden zur Vorfreude ein. Nun sind sie großformatig angebracht an sechs Fenstern des Bahnhofsgebäudes von 1887. Man läuft förmlich darauf zu, sieht sie, wenn man aus der kleinen Stadt kommt, zum Zug geht oder auf der B 5 vorbeirauscht. Und vielleicht stoppt irgendwann ein Liebhaber für das alte Gebäude, der ihm nach langem Leerstand wieder Leben einhaucht. Davon träumt nicht nur der Bürgermeister.

Bahnhof Wusterhausen/Dosse im November 2024

Bahnhof Wusterhausen/Dosse im November 2024

Bahnhof mit der "Kunst am Weg" (Montage)

Bahnhof mit der "Kunst am Weg" (Montage)

Wusterhausener Bahnhofsfassade mit "Kunst am Weg" (Ausschnitt)

Wusterhausener Bahnhofsfassade mit "Kunst am Weg" (Ausschnitt)

Die Fenster

Förderung

Projektträger Kinder- und Jugendkunstakademie Gutshof Ganzer e.V.

Das Projekt wird gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, durch die Stiftung der Sparkasse OPR, durch den Landkreis OPR sowie durch unseren Projektpartner Gemeinde Wusterhausen/Dosse.

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